Montag, 24. September 2012

Wintergarten und Sonnenkollektoren - geht das?

Was würde sich mehr anbieten, als die zusätzliche Dachfläche des Wintergartens zur Montage von Sonnenkollektoren zu nutzen. Doch bevor der Freund erneuerbarer Energien eine solche Entscheidung trifft, will diese genau durchdacht sein. Zunächst stellt sich natürlich die völlig subjektive Frage, ob der stolze Wintergartenbesitzer eine Beschränkung der bislang oft allseits freien Sicht aus seinem Glashaus und eine dauerhaft geringere Sonnen- bzw. Lichtausbeute im Innenraum durch die montierten Elemente in Kauf nehmen will. Es gibt aber längst schon ausgereifte Systeme, die anstelle der Verglasung in die Rahmenkonstruktion eingepasst werden und gleichzeitig die sonst zusätzlich erforderliche Beschattung übernehmen. Weitaus wichtiger ist, dass die Statik und Bauweise des Wintergartens für die nachträgliche Montage einer Solarthermie-Anlage geeignet sein müssen.

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Immerhin bringen Solarkollektoren einiges an Gewicht auf die Rahmenelemente des Glasbauwerks und können durch kleinste Verwerfungen auch bei eigentlich ausreichend tragfähiger Rahmenkostruktion schon zum Bersten der Glasscheiben führen. Hier ist also die Hinzuziehung des Wintergarten-Herstellers bzw. eines Gebäudestatikers unerläßlich. Bei nachträglich zu montierenden Kollektoren sollte immer geprüft werden, ob sie unbedingt auf oder in dem Glasdach Platz finden müssen. An einem günstigen Südstandort mit viel Sonneneinstrahlung können sie auch bodennah vertikal montiert oder eingefügt werden, beispielsweise dort, wo üppige Grünpflanzen im Wintergarten ohnehin den Blick nach außen weitestgehend verdecken.
Es gibt zahlreiche Kollektortypen, zwischen denen abzuwägen ist. Von den beiden geläufigsten benötigt der Flüssigkollektor etwas geringere Installationsarbeiten, da die Flüssigkeit über dünne Kupfer- oder Kunststoffrohre zum Wärmetauscher transportiert wird, und funktioniert auch bei eingeschränkter Sonneneinstrahlung. Dafür benötigt er in der Funktion etwas längere Anlaufzeit und ist im Havariefall komplizierter. Der Luftkollektor benötigt entsprechend dimensionierte Luftkanäle ins Gebäudeinnere und ist nur bei unmittelbarer Sonneneinstrahlung wirksam. Gegenüber Flüssigkollektoren tritt er direkter in Funktion, ist leichter, neigt nicht zum Aufkochen und ist bei Havarien unproblematischer.

Die einfachste Lösung ist die vorausschauende Einbeziehung einer Solarthermie-Anlage als betriebsfertiges System oder Montagevorbereitung schon bei der Planung und Herstellung eines ohnehin nicht billigen Wintergartens. Dabei haften letztlich Planer bzw. Hersteller für die ordnungsgemäße Statik und Funktion des Gesamtkonzeptes. Der Markt hält hier schon zahlreiche praxistaugliche Lösungen bereit.

Weitere Informationen zu Sonnenkollektoren finden Sie unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenkollektor

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